Puh, wir sind heute schon bei Tag 3 und langsam geht es in die heiße Phase. Wir werden heute das erste Mal in die Schule fahren und die Ruhe vor dem Sturm nutzen 😉
Aber zunächst geht es heute morgen auf den Menengai Krater. Einem absoluten landschaftlichen Highlight! Der Weg nach oben ist sehr lang. Schließlich ist der Menengai Krater ja auch der sechstgrößte Vulkankrater der Welt und mit 2278 m Höhe wirklich beeindruckend.
Eigentlich ist dieser Krater ja gar kein richtiger Krater, sondern eine Caldera und schlafender Vulkan – was bedeutet, dass er immernoch aktive Rauchsäulen ausstößt. Und zwar an unterschiedlichsten Stellen im ganzen Kratergebiet. Das kann man tatsächlich auch live beobachten.
Manche dieser Rauchsäulen wurden oder werden anscheinend auch industriell genutzt um Energie daraus zu gewinnen. Zumindest hatten wir diesen Eindruck vor Ort.
Von dem Aussichtspunkt, an dem wir standen, ging die Kraterwand fast 500 Meter steil bergab. Was uns einen fantastischen Ausblick mit einer wirklich herrlichen anzusehenden Abbruchkante bescherte. Theoretisch kann man auch das Naturschutzgebiet, das heute am Boden der Caldera gelegen ist, bewandern. Mit 12 km Durchmesser ist das als Tagesausflug wunderbar zu schaffen.
Der Name des Kraters heißt übersetzt „Ort der Leichen“ und hat seinen Ursprung übrigens in einer blutigen Schlacht zwischen zwei Massai-Clans im Jahre 1854, bei der hunderte zurückgeschlagener Angreifer über den Abhang zu Tode stürzten.
Auch wir hatten vor Ort einen Verlust zu betrauern. Beim Fotografieren am Rand des Kraters stürzte ein Objektiv eines unserer Mitreisenden aus dem Rucksack und verschwand auf Nimmerwiedersehen den Abhang hinunter. Wer weiß, was sich dort auf dem Abhang, am Grund des Kraters oder sonstwo schon angesammelt hat.
Auf jeden Fall war die Aussicht wirklich gigantisch! Wir haben viele schöne Bilder machen können.
Darunter natürlich auch ein Gruppenbild. Vor einer solchen Kulisse lohnt sich das ganze natürlich auch umso mehr!
Ich sag ja… ein fantastischer Ausblick! Dort oben gibt es übrigens auch ein Hotel. Mit diesem Blick auf die Landschaft morgens aufzuwachen stelle ich mir richtig schön vor 🙂
Als wir genug Fotos gemacht haben und uns satt gesehen haben an dem Ausblick, haben wir uns wieder in die Jeeps gesetzt und den „Abstieg“ begonnen. Dazwischen gab es noch einen kleinen Fotostop, von dem aus wir wiederum einen tollen Ausblick hatten. Auf die Stadt und den Lake Nakuru. Es war wirklich beeindruckend wie der See dort in der Ferne glitzerte und von der Stadt eingerahmt wurde.
Als wir dann wieder im Stadtgebiet von Nakuru angelangt waren, haben wir uns auf dem Weg zu unserer Schule gemacht. Wir wollten noch ein wenig die Ruhe vor dem Sturm nutzen und einige Dinge erledigen. Denn am heutigen Tage, einem Sonntag, wurden die Kinder nicht in der Schule erwartet. Somit hatten wir genug Zeit um die Spendenkoffer auszupacken.
Der Weg vom Krater zur Schule führte wirklich einmal komplett quer durch die Stadt. Auf dem Weg raus war ich beeindruckt davon, dass die Leute in den Slums direkt am Zaun zum Nationalpark wohnen. Nach vorne die Aussicht auf die Slums und vom rückwärtigen fenster auf den Nationalpark. Ich würde mal sagen, dass diese Wohnungen schon fast als Jackpot gehandelt werden konnten. Schließlich war eine Aussicht gar nicht so schlecht 😉
Wir fuhren einige Minuten am Zaun des Nationalparkes entlang. Auf unserem täglichen Weg zur Schule würden wir immer diesen Weg nehmen und könnten im Laufe der Woche auch immer wieder Tiere beobachten. Natürlich haben wir uns gegen Ende der Reise auch einen kompletten Tag für den Nationalpark Zeit genommen und eine Safari gemacht. Aber das erzähl ich euch später im dazugehörigen Beitrag 😉
Als wir an unserer Schule ankamen war ich beeindruckt von dem Gelände, auf dem noch sooo viel zu verwirklichen ist. Der Platz ist ausreichend, dass dort noch einige Klassenzimmer entstehen können. Die neugebaute Küche war das erste, was wir von der Schule gesehen haben. Hier ist nun endlich genug Platz, dass die Damen in der Küche das Essen für so viele hungrige Kinder zubereiten können. Irgendwann kann die Küche dann durch einen Speiseraum erweitert werden. Denn aktuell bekommen die Kinder ihr Essen in einer Wellblechhütte oder unter freiem Himmel sitzend serviert.
Es ist übrigens nicht selbstverständlich, dass die Kinder außerhalb unseres Programmes überhaupt etwas zu Essen bekommen. Die Kinder in unserem Programm dürfen sich sogar über zwei Mahlzeiten am Tag freuen. Zum Frühstück gibt es Porridge und Kakao und zum Mittagessen dann meist eine Mischung aus Reis, Gemüse und an besonderen Tagen Fleisch und Obst.
Die Klassenzimmer sind unglaublich sauber, hell und gut ausgestattet. Mich hat es gefreut, dass die Kinder in den Klassenzimmern in einer schönen Atmosphäre lernen können. Auch sind die Klassenstärken, untypisch für Kenia, auf ca 30 Kinder begrenzt. Dadurch fällt es den Lehrern auch leichter auf die Kinder einzugehen und jedes Kind erhält eine individuelle betreuung. Ganz nach deutschen Maßstäben eben.
Besonders gefreut hat mich, dass ich heute schon einen Blick in „mein“ Klassenzimmer werfen konnte. Denn zusammen mit der Andres GmbH und der andré media AG konnte dieses Klassenzimmer verwirklicht werden. Und ja, es ist pink! Und nein, die Kinder haben sich die Wandfarbe ausgesucht. Passend zu der Firmenfarbe der Andres GmbH 😉 Ich bin da komplett unschuldig. Obwohl es mir als Beteiligte in dem ganzen Spiel schon die Tränen in die Augen getrieben hat. Es freut mich, dass unser Geld einen so sinnvollen Zweck gefunden hat.
Als wir die Lehrer und anderen Staff-Mitglieder begrüßt und uns ein wenig umgesehen haben, machten wir uns nach einem ausgiebigen Mittagessen dann auch endlich ans Werk. Die Koffer wollten ausgepackt werden und die mitgebrachten Spenden, Klamotten etc sortiert und verteilt werden. Als Kleiderkammer stand uns eines der Klassenzimmer zur Verfügung. In diesem haben wir Frauen schonmal die Klamotten, die die Kinder sich dann aussuchen dürften sortiert und nach Mädchen und Jungen getrennt aufgestapelt.
Währenddessen waren die Männer schon dabei den Spielplatzplan zu besprechen und eine Auflistung der zu besorgenden Gegenstände und Materialien zu erstellen. Als wir soweit dann fertig waren haben wir noch die Lieder einstudiert, die wir gemeinsam mit den Kindern singen würden.
Danach ging es dann noch zum After-Work-Coffee und zum Abendessen ins Hotel.
Am nächsten Morgen würden wir endlich die Kinder treffen und mit unseren Tätigkeiten vor Ort anfangen 🙂
Meine ganze Kenia-Reise?
Und hier noch das Video zum Beitrag:
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