Und? Plant ihr schon fleißig euer Weihnachtsmenü? Nicht? Oder sucht ihr noch Inspiration? Zumindest bei der Beilage kann ich euch ein bisschen weiterhelfen…
Also bei uns gibt es Rehrücken mit Spätzle, Rotkraut, Pilzsoße und angebratenem Rosenkohl. Also zumindest so oder so ähnlich 😉 Weil kochen darf der Mann an Weihnachten. Ich darf nur die Beilagen vorbereiten.
Also darf ich Spätzle machen. Meine Oma wäre sowas von stolz auf mich, dass ich das mittlerweile hinbekomme. Denn meine Oma ist eine echte Badnerin und dementsprechend auch stolz auf die schwäbisch-badische Küche. Bisher ist das alles völlig an mir vorbeigezogen. Ich hab in meiner Kindheit gerade einmal gelernt, wie ich Schnitzel richtig paniere. Aber DAS konnte ich wirklich verdammt gut!
Meine Oma ist allerdings genauso wie meine Mama eine Küchinheldin. Nur an mir ist dieser Kelch ja bisher eher vorbeigezogen. Also so winkend, breit grinsend und unflätige Sachen rufend…
Die Frauen in unserer Familie (auch wenn nicht unbedingt miteinander verwandt, sondern angeheiratet) sind wirkliche Zauberfeen, was das Kochen angeht. Ich hab da ja starken Nachholbedarf. Ich sage euch ja – dieser Kelch – der winkend, lächelnd und frotzelnd vorbeigelaufen ist… Irgendwann muss ich dieses Defizit in meiner Vita einmal aufholen.
Backen konnte ich ja schon immer ziemlich gut. Bei mir Süßkind aber auch kein Wunder. Mich konnte man als Kind eher für süßen Plätzchenteig als saure Zipfel begeistern. Da ich aber auch so langsam irgendwie einen Nestbautrieb (Ach herrje… darf man sowas öffentlich sagen? Nestbautrieb – Na, dass hört sich jetzt aber an als wäre ich irgendwie häuslich… Ähm, ich kann euch versichern: So trifft das nicht zu!) bekomme, muss ich also auch mal in der Küche öfter die Löffel schwingen…
Ja okay… Jetzt an Weihnachten nicht gerade. Das will der Mann alleine wuppen. Soll er auch ruhig. Bedeutet weniger Stress für mich… Dann kann ich auch endlich mal die Rolle des faul auf der Couch mit Hand in der Hose rumlümmelnden Parts im Haus übernehmen.
Warum soll das bloß immer alles der Mann dürfen? *räusper*
Ja, okay… Vielleicht darf ich ja zumindest in der Küche mithelfen? Also so ganz ohne Hintergedanken natürlich?
(Man muss dazu sagen, dass wenn Herr Limette alleine kocht, die Küche danach einer Renovierung bedarf. Und da wir eine zum Wohnbereich hin offene Küche haben bin ich immer bemüht alle benützten Schüsseln, Teller und Töpfe direkt im Geschirrspüler verschwinden zu lassen… Und zwar direkt in dem Moment, wo sie vom Mann nicht mehr gebraucht werden! Ich hab somit die Aufgabe des unauffälligen Küchenwichtels, der alle Sachen versteckt…)
Aber dieses Jahr darf ich ja tatsächlich etwas vorbereiten! Und zwar die Spätzle! Ich sage ja… Meine Oma wäre stolz auf mich. Ganz von Maschine Hand zusammengerührt und geschabt. Meine Oma macht das ganze noch original mit Spätzle-Holzbrett und einem Silbermesser mit perfekten Daumen-Griff-Ablagen-Dellen-Ding. Sprich, dass Messer hat eine wunderbare Delle an genau der richtigen Stelle (der Tür sei Dank) um einen optimal für Spätzle schabenden Druck aufzuwenden.
Soooo Neumodisches Zeug besitze ich jetzt nicht. Und mal schnell 500 km fahren um mir von meiner Oma das Spätzle-Equipment auszuleihen ist nunmal auch nicht ganz drin.
Ich mache es also mit so total ollem Tupperware. So ein modernes Holzbrettchen war einfach nicht mehr drin im Budget 😉
Genauso wie ein Handgelenk, dass den Teig gleichmäßig und schnell schlägt und somit für eine optimale Konsistenz und Vermengung aller Zutaten sorgt. Ich hab da auch auf so unmodernes Zeug wie meine heißgeliebte Küchenmaschine zurückgreifen müssen. Ohne dieses Wundergerät wäre ich ja absolut aufgeschmissen 🙂 Klar gibt es hier viele Diskussionen, welche Küchenmaschine jetzt der absolute King unter den Küchenmaschinen ist. Ich persönlich favorisiere ja die Bosch MUM5 (hier ein Testbericht) – aber auch nur, weil sie farblich perfekt zu meiner Küche passt…
Aber nun genug geschwatzt. Ihr wollt ja das Rezept haben, oder? Sonst wird das ja nix mehr mit Weihnachten und Spätzle als Beilage.
selbstgemachte Spätzle
Was braucht ihr alles?
- 6 Eier
- 500 g Mehl
- 150 ml Wasser
- Salz
- Etwas Butter zum anbraten
Außerdem
- Eine Küchemaschine oder ein starkes Handrührgerät
- Ein Spätzlebrett oder ähnliches
- Schaumlöffel
- Waage
- Nudelsieb
- eine große Schüssel
Und wie wirds gemacht?
- Zunächst wiegt ihr einmal das Mehl ab. Ihr braucht ca 500g normales Mehl.
- Gebt das Mehl in eure Küchenmaschine
- Danach schlagt ihr 6 ganze Eier auf und gebt diese zu dem Mehl hinzu.
- Nun noch das Wasser und etwas Salz mit hinzugeben.
- Alles andere macht eure Küchenmaschine für euch!
- Lasst den Teig auf mittlerer Stufe so lange mit einem Rührbesen-Einsatz verrühren, bis er eine schöne zähflüssige, aber glatte Oberfläche bekommen hat.
- Der Teig sollte an eurem Rührbesen „hängen“ bleiben und nur langsam hinuntertropfen.
- Nun setzt ihr Wasser auf und lasst es sprudelnd kochen.
- Legt euch noch einen Schaumlöffel, ein Nudelsieb und eine Schüssel bereit, in die eure fertigen Spätzle dann hineinkommen.
- Sobald das Wasser kocht legt ihr euer Spätzlebrett oder die Spätzlereibe bereit bzw über den Topf.
- Gebt nun einen Klecks von eurem Spätzle-Teig hinein und drückt mit dem Schaber den Teig durch die Löcher auf der Unterseite des Spätzleschabers.
- Sobald die Spätzle wieder an die Oberfläche kommen, sind sie fertig und sollten mit dem Schaumlöffel abgeschöpft und in dem Nudelsieb zum abtropfen aufgefangen werden. Ich schrecke sie meist noch einmal ab, bevor ich sie abtropfen lasse!
- Macht nicht den ganzen Spätzle-Teig auf einmal, sondern in mehreren Etappen. So ist immer genug Platz im Topf und eure Spätzle können auch bequem abtropfen.
- Sobald die Spätzle fertig abgetropft sind, gebt ihr sie in die große Schüssel zur Aufbewahrung.
Mein Arbeitsablauf schaut beim Spätzle kochen meist so aus:
- Spätzle-Abteilung 1 durch die Spätzlereibe drücken, abschöpfen, abschrecken, abtropfen lassen.
- Spätzle-Abteilung 2 durch die Spättzlereibe drücken, Spätzle-Abteilung 1 in große Schüssel schütten, Spätzle-Abteilung 2 abschöpfen, abschrecken, abtropfen
- Und so weiter…
- Wenn ihr genug Teig habt, dann seid ihr am Schluss in einem richtigen Arbeitsflow 😉 Hat auch etwas sehr meditatives!
Sobald eure Spätzle komplett abgetropft sind, könnt ihr sie weiterverarbeiten.
Ich für meinen Teil esse Spätzle auch gerne pur und angebraten oder mache mir eine Spätzlepfanne mit Tomatens0ße. Aber auch klassische Käsespätzle sind eine schnelle Idee. Die Spätzle selber kann man eigentlich auch auf Vorrat machen und dann bei Bedarf weiterverarbeiten… Die gekochten Spätzle (jetzt ist aber mal gut hier 😀 ) Teigteile halten ca 5 Tage im Kühlschrank.(verschlossene Tupperdose)
Ich hoffe, dass ich euch zumindest in Punkto Beilage eine kleine Idee für euer Weihnachtsmenü liefern konnte.
Und falls ihr die Spätzle auch mal einfach so genießen wollt, habe ich hier noch einige tolle Rezeptideen für euch:
Bei einfachlecker (einem Newsletter-Anbieter für Essens-Wochenpläne, den ich euch echt ans Herz legen kann) findet ihr viele tolle Rezepte mit Spätzle. Aber auch bei Chefkoch.de gibt es viele tolle Ideen rund um die Teigstückchen.
Was gibt es bei euch zu Weihnachten zum Essen? Könnten die Spätzle vielleicht ihren Weg auf euren Teller finden?
6 Comments
Weihnachten ist zwar schon „lange“ rum, aber die Spätzle werde ich heute zum Abendessen zu Schweinemedaillons mit Pilzrahmsoße machen. Vielen Dank für das tolle Rezept.
LG Alex
Mjam, das klingt aber auch lecker 🙂
Hm lecker, jetzt hab ich Hunger! Käsespätzle darauf könnt ich jetzt….
Liebe Grüße und dir einen schönen Sonntag!
Hallo liebste Franzi,
Ja Käsespätzle gehen immer! Aber ich liebe es auch mit Ihnen herum zu experimentieren 🙂 Vorallem mit Tomatensaucen. Aber zum Beispiel auch mit einer Orangensoße! Geht immer und schmeckt gigantisch!
Das macht richtig Hunger auf spätzle
Hallo meine Liebe,
ich hoffe, der Hunger wurde auch gestillt 😛