Als sich der erste Jahrestag unserer Beziehung näherte, wollte ich mir unbedingt eine Überraschung für meinen Partner ausdenken, da er in den zurückliegenden Monaten so wundervoll für mich da gewesen war, wenn ich einmal ein Problem hatte und man stets auf ihn zählen konnte. Etwas Besonderes sollte es sein, Blumen oder Schmuck konnte man sich schließlich das ganze Jahr über schenken. Ich erinnerte mich daran, dass er mir einmal an einem gemütlichen Abend davon erzählt hatte, dass er das Meer liebe, aber als Münchner, die wir im Übrigen beide waren, nur so selten in den Genuss dieses Anblickes käme. So dauerte es nicht lange und ich entschloss mich dazu, ihn in die Hansestadt Hamburg zu entführen.
Ab ins Boot
Gerade angekommen, strahlten uns auch schon die ersten Schilder mit der Aufschrift „Schiffsrundfahrt Hamburg“ entgegen – wir zögerten nicht lange und entschieden uns für eine Hafenrundfahrt in Hamburg. Diese Stadt ließ einem quasi keine andere Wahl. Mit dem Geruch frischer Fischbrötchen in der Nase starteten wir in der Nähe der Hafencity an den Landungsbrücken und fuhren über die Norderelbe durch die Speicherstadt und den Containerhafen. Die Speicherstadt ist ein großer Lagerkomplex, der im Jahr 1883 als Teilstück des Hamburger Freihafens erbaut wurde. Auf 630.000 Quadratmetern Nutzfläche sind heute viele Agenturen und Teppichhändler ansässig. Auch heute werden noch Kaffee, Kakao und Gewürze gelagert. Die Tour schien kein Ende zu nehmen, kein Wunder, denn wie wir erfuhren war der Hamburger Hafen der drittgrößte in ganz Europa. Anschließend besuchten wir das Internationale Maritime Museum, das Zollmuseum und das Gewürzmuseum.
Reeperbahn
Angefüllt mit allerlei neuen Impressionen stand uns schließlich der Sinn nach ein wenig Entspannung. Also liefen wir Hand in Hand in Richtung Reeperbahn. Wir beiden waren gespannt, kannten wir diese berühmte Meile doch bisher nur aus dem Fernsehen oder aus den Erzählungen unserer Freunde. Gerade angekommen riss uns auch schon die besondere Stimmung mit, die der Umgebung anhaftete, und sich in der bereits beginnenden Dämmerung besonders gut entfalten konnte. Die leuchtenden Reklamen der Musikclubs, Theater, Restaurants, Kneipen und Bordelle luden zu einem geselligen Abend ein. Wir entschieden uns jedoch erst einmal für ein gemütliches Restaurant, in dem wir den Abend bei Wild und einem Glas Rotwein in romantischer Zweisamkeit ausklingen lassen konnten. Wir zahlten unsere Rechnung und liefen in Richtung unseres Hotels. Für eine ausgelassene Feier blieb uns am morgigen Tage noch genügend Zeit.
© Reeperbahn (Florian Timm/Flickr, CC BY-SA 2.0)
Hamburger City
Unseren Ausflug durch die Hamburger City begannen wir am Samstag im Tierpark Hagenbeck, der bereits seit 6. Generation in Familienbesitz ist. Im tropischen und subtropischen zwischen Kattas und Zwergmangusten kam ich meinem Schatz in gespielter Ängstlichkeit nicht nur emotional näher. Mein persönliches Highlight war die Fütterung der Krokodile, die Rohheit dieser Tiere war einfach beeindruckend. Schneller als wir uns versahen, war es auch schon Nachmittag und wir mussten uns beeilen, damit wir vor dem Abend noch zu unserem nächsten Ausflugsziel kamen, dem Heinrich-Hertz-Fernsehturm, der einen atemberaubenden Blick über die City bieten sollte. Doch gerade angekommen, mussten wir zu unserem Bedauern feststellen, dass die Aussichtsplattform des Turmes und das dazugehörige Restaurant schon seit dem Jahr 2001 geschlossen sind. Der Besuch lohnte sich dennoch, denn schon von außen ist der Turm mit einer Höhe von 279,2 Metern eine imposante Erscheinung. In den Jahren zwischen 1966 und 1968 erbaut, steht der Turm auch heute noch unter Denkmalschutz und dient als Ausstrahlungsort von Rundfunk- und Fernsehprogrammen.
© Hamburg, Tierpark Hagenbeck (Andreas März/Flickr, CC BY 2.0)
Schanzenviertel
Da es schon morgen früh auf den Heimweg nach München gehen sollte und wir auf jeden Fall noch ein wenig Wellness und gleichzeitig das Nachtleben von Hamburg genießen wollten, beschlossen wir Ersatzes halber in das nahegelegene Schanzenviertel zu gehen. Dort sahen wir uns im Eiltempo zwischen unzähligen kleinen Boutiquen, Restaurants, Cafés um und fanden schließlich auch das perfekte Ambiente für ein üppiges, verspätetes Mittagessen. Im Anschluss daran sogar eine Bar, in der man es sich am Abend gemütlich machen und das Tanzbein schwingen konnte. Als wir uns endlich entschlossen zu gehen, war es bereits mitten in der Nacht und Wellness musste für uns leider ausfallen, da wir vor unserer Abfahrt noch ein wenig Schlaf brauchten.
Alles in allem war unsere Zeit in Hamburg ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Ein wenig Wellness holten wir im privaten Rahmen, wieder zu Hause, schließlich ohnehin noch nach.
Stefie Meyer: Seit 2012 arbeite ich für Stadtrundfahrt.com in Dresden. Das Reisen habe ich schon während der Schulzeit für mich entdeckt. Mit Cluburlauben kann ich jedoch nicht viel anfangen. Ich muss raus und was erleben. Ich habe schon die Kontinente Afrika, Australien und Mittelamerika gesehen und mich natürlich auch in Europa umgeschaut. Länder wie Costa Rica und Kenia kann ich wärmstens empfehlen, ebenso wie Norwegen und Sizilien.
4 Comments
Sehr schöner Blobericht über die schöne Stadt, ich fand Hamburg auch sehr beeindruckend, der Höhepunkt war König der Löwen☺
Ja, König der Löwen ist wahrlich grandios. Ich habe mir auch Sister Act angeschaut. Das ist direkt neben der Reeperbahn. Das war auch richtig richtig gut 😉
Nächstes WE geht’s für mich auch nach Hamburg – eins, zwei Tipps werde ich auf jeden Fall mit in den Koffer packen. 🙂 LG, Uta
Hamburg ist sooooo eine tolle Stadt! Ich liebe diese City! Was ich dir auch als Tipp geben kann: Schau dir unbedingt ein Musical an und geh in das Miniatur-Wunderland 🙂