Kennt ihr das?
Morgens frisch und fröhlich in den Tag zu starten und produktiv zu sein. Den ganzen Tag über mit Energie die anstehenden Aufgaben erledigen und Abends dann immer noch frisch aussehend mit Freunden zum Essen gehen!
Also ich kenn das nicht… Bei mir läuft ja eigentlich auch eher das Gegenteil ab. Denn, ich bin KEIN Morgenmensch!
Aber ich wäre so gern einer – denn Morgenmenschen machen etwas verdammt richtig.
Leider hat mich die Natur in diesem Punkt nicht unbedingt mit dem Morgenmensch-Gen ausgestattet. Ich gehöre da eher zu der Kategorie „Muffel“ – und zwar der schlimmsten Sorte.
Liegt zum Teil bestimmt auch daran, dass ich mir schon immer sehr schwer getan habe mit dem allabendlichen Einschlafen. Ja, es gibt tatsächlich Menschen (wie mich) die Abends nicht schlafen können. Meist überschlagen sich meine Gedanken in dieser ruhigen Phase und mein Gehirn packt dann die lustigsten Gedankengänge aus. Das ähnelt dann ungefähr meinem Internetbrowser, der mindestens 20 Tabs offen hat. Irgendwo singt dann noch eine Stimme in meinem Kopf Macarena. Menschen, denen es ähnlich geht werden jetzt schon bestätigend mit dem Kopf nicken. Besonders toll ist es aber, wenn ich es endlich geschafft habe alle Gedanken zu verdrängen. Dieses krampfhafte „an Nichts denken“ gipfelt dann darin, dass ich mich selbst atmen höre. Und mein Gott, geh ich mir damit selbst auf die Nerven. Kurz bevor ich dann irgendwann wahnsinnig geworden bin, sinke ich meist völlig erschöpft in den Schlaf. Allerdings sind bis dahin schon meist 30-60 Minuten „Todeskampf der Gedanken“ ins Land gezogen.
Ich bin schon ein wirklich armer Tropf. Denn eigentlich könnte ich so ein toller Morgenmensch sein. Nur leider verhindert das mein Kopf und auch mein Körper grandios.
Das Drama geht nämlich mit dem ersten Wecker weiter.
Schon viel zu spät ins Bett gegangen und nach meist recht leicht-schlafigen Nächten, wartet am nächsten Morgen schon mein Todfeind auf mich. Das Weckerklingeln!
Wenn ich nicht mein Handy brauchen würde, würde ich es aufgrund der unleidlichen Aufgabe des morgendlichen Wachklingelns gerne mal aus dem Fenster schmeißen. Blöd, dass ich es halt dann doch brauche…
Mittlerweile hab ich den Weckruf so perfekt drauf, dass ich wunderbar im Schlaf bis zu 10 Wecker wegdrücken kann. Und das ohne, dass ich mich daran erinnern kann. Im Tiefschlaf sozusagen!
Ich sehe euch ja immernoch mitleidsvoll vor euch hinnicken. Euch geht es also ähnlich?
Wenn der Wecker es dann endlich mal geschafft hat mich von den lebenden Toten zu erwecken, fängt das Drama bei mir ja erst so richtig an:
Ungläubiges Blinzeln, Augen wieder fest zudrücken, Abwehrhaltung gegenüber den Hunden einnehmen und das Gesicht unter der Bettdecke verwahren. Die Hunde haben natürlich spitz bekommen, dass Mutti endlich Lebenszeichen von sich gibt. Zeit ist es ja auch geworden – sagen sie…
Sobald die Hunde die erste Runde im „Gesicht, Nacken und an Beinen rumschlabbern“ beendet haben, wage ich es doch tatsächlich die Nasenspitze wieder unter der Bettdecke hervorzuschieben. Derweil sitzt zumindest eine Katze schon neben mir und schnurrt mich an. Normalerweise werde ich dann zum Aufstehen animiert. So eine Katze hat ja schließlich Hunger. Egal, wann die letzte Mahlzeit war. Nur unser jüngster Kater hat das noch nicht so ganz auf die Reihe bekommen. Der Herr schmeißt sich nämlich immer über mich und versucht mich so anscheinend im Bett festzuhalten. Die Kuschelrunde lasse ich mir natürlich seltenst entgehen.
Irgendwann sieht aber auch der Kater ein, dass man mich nun endlich zum Dosen öffnen animieren muss und tatzelt im Gesicht herum, bis ich meine Äuglein wieder öffne. Nun also tatsächlich Bettdecke weg und erstmal kurz erfrieren. Wäh, unter der Decke war es soooo schön muckelig. Aber hilft ja nichts. Füße langsam aus dem Bett geschwungen, rein in die Haussschuhe – äh – den Hausschuh. Der andere läuft gerade davon.
Ins Bad geschlurft und dort erstmal die obligatorischen 15 Minuten Toilettenschlaf halten. Oder alternativ den ersten Social Update des Tages.
Katze aus dem Waschbecken heben, Wasserhahn anmachen, Katze wieder aus dem Waschbecken heben, Katze abtrocknen, Gesicht mit kaltem Wasser benetzen.
Naja… so ungefähr geht das Spielchen morgens. Ich brauche ca 1 Stunde im Bad und zum Anziehen, bevor ich die Viecher füttern kann und dann mit den Hunden das Haus in Richtung Arbeit verlasse. Man könnte nun sagen, dass ich morgens nicht auf voller Geschwindigkeit laufe oder auch, dass ich einfach langsam bin. Das hängt meist damit zusammen, dass mein Metabolismus sich noch nicht auf dieses plötzliche Erwachen einstellen konnte und nun hinterherhinkt. Das tut er aber übrigens auch noch die nächsten Stunden. Wenn ich um 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen werde, bin ich meist erst gegen 10 Uhr wirklich einsatzbereit und zu Leistung fähig.
Nix da mit voller Elan aus dem Bett springen und den Tag mit einem Lächeln beginnen. Bei mir verkommt es, auch beim gewollten Versuch, zu einer Grimasse, die vielleicht den Mund aber nicht die Augen erreicht. In dieser Phase sollte man mich auch tunlichst nicht ansprechen. Der Zorn der Götter ist da meist nichts dagegen.
Interessant wird es dann bei mir, wenn ich am Abend zuvor lange (so bis 4 Uhr und eventuell alkoholreich) unterwegs war. Komischerweise stehe ich dann spätestens um 8 Uhr wie ein Stehaufmännchen im Bett und bin nüchtern und voller Tatendrang. Wenn ich mich dann aus dem Bett erhebe, sieht das nicht so aus, als würde Quasimodo gerade mit cerebraler Lähmung versuchen einen Faden in eine Nadel einzufädeln. Neeeeeein, da bin ich dann sportlich und aktiv und möchte am liebsten das Haus umdekorieren, Wände streichen oder am besten gleich einreißen. Haha….
Nur blöd, dass meine bessere Hälfte sich dann meist (zu Recht) darüber beschwert, wenn ich mit dem Staubsauger durchs Haus wirbeln will. Also werde ich wieder zu nichtstuender, lähmender Couchruhe verbannt.
Dabei wäre ich soooo gerne ein richtiger Morgenmensch. Denn die schaffen was. Also nicht nur, dass sie es nur halb so viel Mühe kostet morgens überhaupt in die Gänge zu kommen. Nein, bis ich Muffelchen überhaupt so weit bin um das Haus zu verlassen, haben die Exemplare der Gattung „Morgenmensch“ bis dahin schon die Post hereingeholt, Frühstück gemacht, eventuelle Kinder angezogen und gefüttert (und ja, mir ist bewust, dass das etwas anders aussieht als Dose auf und rein in den Napf 😛 ), waren vielleicht noch joggen und duschen.
In der Zeit versuchte ich nicht beim Socken anziehen umzukippen und einzuschlafen…
Allein die Zeitersparnis morgens ist hier schonmal gigantisch. Außerdem ist ein Großteil der Hausarbeit direkt morgens schon erledigt, wo ich Muffel dann erst abends anrücken kann. Spart also auch noch Nerven – so ein Morgenmensch.
Es hat also durchaus Vorteile ein Morgenmensch zu sein. Aber wie werde ich nun einer?
Ja, an diesem Problem kaue ich schon etwas länger. Denn die üblichen Ratgeber, die man so im Internet finden kann, werden mir nicht wirklich viel helfen. Denn es bringt einfach nichts mir zu sagen, dass ich meinen Wecker unter keinen Umständen snoozen soll. Das mache ich sowieso schon nicht. Ich überhöre ihn einfach gleich! Da brauch ich gar keinen Snooze-Button drücken…
Auch den Tipp, dass man den Morgen nicht damit verbringen soll im Bett die ersten Social Updates zu erledigen hilft nicht viel. Denn bis ich soweit komme, habe ich mich immerhin schonmal 10 Meter bewegt. (Dass ich hier trotzdem Gefahr laufe wieder einzuschlafen tut hier gar nichts zur Sache…)
Wie werde ich also zum Morgenmenschen?
Ohne gute Planung geht da ja bekanntlich nichts. Und da ich ganz oben auf meiner Agenda für das Jahr 2017 stehen habe, endlich morgens mal schneller in Trott zu kommen ohne Mordgedanken an meine Umwelt zu haben, sollte ich (schleunigst, immerhin haben wir schon Februar) damit beginnen diesen guten Vorsatz in die Tat umzusetzen. Ich denke auch, dass dies alle meine Kollegen und Bekannten erfreuen dürfte. Und ich bin ja schon irgendwie ein sozialer Mensch (außer halt morgens…)
1 – Nach dem Klingeln direkt aufstehen
Ja ich weiß, ich habe gesagt, dass der Punkt bei mir eigentlich unrelevant ist, weil ich ja nicht snooze, sondern einfach Tierfschlafe. Aber doch… Man kann dafür sorgen, dass man wirklich auch aufsteht, wenn der Wecker klingelt.
Zunächst einmal muss man dafür sorgen, dass man den Wecker auch ja nicht überhören kann. Das geht eigentlich ganz einfach. Ändere den Weckton! Wenn du bisher etwas Leichtes hattest, dann stell dir jetzt den ekligsten Ton ein, den das Handy zu bieten hat. Wer bisher schon mit penetrantem Piepsen versucht wurde geweckt zu werden, der sollte Licht und Vibration mit hinzugeben. Wessen Handy das nicht kann – eine App gibt es bestimmt. Ich lasse nun meinen Schlaf über die „Sleep Better“- App von Runtastic tracken. Dadurch, dass das Handy direkt neben meinem Kopfkissen klingelt und vibriert, höre ich es sogar.
Und nun muss ich nur noch das mit dem Aufstehen umsetzen. Und da gehört dann einfach nur noch Disziplin dazu 😉
(Wer übrigens absolut nicht auf das Klingeln reagiert, sollte es einmal mit [amazon_textlink asin=’B00E6HC664′ text=’Licht‘ template=’ProductLink‘ store=’limettengruen-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3ba3c42b-e95c-11e6-87f8-57ac40a55bc6′]* probieren…)
2 – Keine Zeit morgens vertrödeln
Zukünftig gibt es nichts mehr mit Toilettenschlaf oder Social Media Updates am Morgen. Das muss alles warten, bis ich fertig angezogen und geschminkt mit den Hunden Gassi war. Der Morgen wird nun straff durchgezogen, bis ich soweit fertig bin. Vor allem muss ich zukünftig meine Marotte mit dem Zähneputzen einschränken. Die sind nach 10 Minuten bestimmt auch schon sauber. Da muss ich nicht noch 5 weitere Minuten an ihnen rumrubbeln 😉 (Ja, ich mag das „Quietschegefühl“ an meinen Zähnen. Ihr wisst, was ich meine, oder? Man könnte dies wirklich als Marotte von mir bezeichnen)
3 – Ein gesundes Frühstück
Für mich ein absolutes Graus-Thema. Ich mag morgens nichts essen. Wirklich! Mein Metabolismus ist nach unzähligen Jahren daran gewöhnt, dass es morgens nichts gibt. Allerdings sagt einem die Wissenschaft, jeder Ernährungsratgeber etc ja immer wieder, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Das heißt dann wohl auch für mich: Morgens Zähne zusammenbeißen und vorher ein gesundes Brötchen dazwischenschieben. Denn Gesund sollte es dann natürlich schon sein. Wenn ich morgens schon etwas in mich reinzwinge. Denkbar wäre zum Beispiel eine solche lustige AcaiBowl oder ähnlich Hübsches, wie es auf Instagram immer wieder zu bewundern ist. Aber auch eine Schale mit Früchten morgens und etwas Quark dazu sollte absolut ausreichend sein.
4 – Auf Kaffee kann man (nicht) verzichten
Vielleicht lässt sich meine Morgenmuffelei auch damit erklären, dass ich kein Kaffeetrinker bin. Oh weh, ich befürchte, ich hab mir gerade Feinde gemacht. Ja Freunde. Ich bin ganz ehrlich. Ich verstehe diesen Hype um dieses braune Gesöff nicht. Warum trinkt man freiwillig etwas so unglaublich bitteres? Aber es soll ja helfen morgens, oder? Da ich aber genau weiß, dass ich nix von dem Gebräu runterbringe, werde ich nun morgens mit einer Kanne Grünem Tee den Tag begrüßen. Dieser enthält genausoviel Koffein wie Kaffee. Macht auch wach. Schmeckt aber besser 😉
5 – Abends früher einschlafen
Der wohl wichtigste Punkt auf meiner Liste. Wie ich dies erreiche ist mir noch nicht zu 100 % klar. Aber es wird deutlich dazu beitragen, dass ich morgens schneller fit werde. Vielleicht hilft mir der nächste Punkt dabei?
6 – Vor dem Einschlafen: Zur Ruhe kommen
Wie gesagt habe ich große Probleme mit dem Einschlafen. Da ich aber nicht von Schlafmitteln abhängig sein möchte, bin ich nun dazu übergegangen regelmäßig Autogenes Training oder Meditationen vor dem Zubettgehen zu machen. Bei Autogenes Training ist dies sehr praktisch. iPad daneben legen und die Spotify Playlist starten. Schon döse ich einfach ein 😉 Aber auch die Meditation ist hervorragend geeignet um zur Ruhe zu kommen und den Tag zu reflektieren. Dadurch ordnet man seine Gedanken gleich schon einmal so vor, dass man im Bett nicht mehr lange Grübeln muss. Und komischerweise hilft mir dass dann auch beim Einschlafen etwas.
7 – Nach dem Aufstehen: Ein bisschen Sport hat noch niemanden umgebracht
Man soll den Tag ja immer mit Energie beginnen. Okay, wenn die Energie daraus besteht, dass man einfach nur versucht nicht umzufallen, dann kann ja auch aus dem restlichen Tag nicht viel werden. Deshalb wird nun morgens direkt nach dem Aufstehen eine kleine Sporteinheit absolviert. Ob diese nun aus Joggen, 20 Hampelmännern, leichte Dehnungsübungen oder einem 20 Minütigem Sportprogramm besteht, wird bei mir wohl Tagesform-abhängig sein. Aber getan wird etwas. Und wenn es nur 20 Squats beim Zähneputzen sind…
So, dass waren nun erstmal meine Veränderungen (und das Selbstexperiment) zum Morgenmensch werden 😉
Und was macht ihr so um morgens schneller aus dem Bett zu kommen? Seid ihr vielleicht genauso Morgenmuffel wie ich? Und wie bekämpft ihr euer Muffelverhalten?
2 Comments
Mir geht es leider genauso. Hast du mittlerweile einen Weg gefunden, um früh aufzustehen? 🙂
Naja… der wirkliche Frühaufsteher bin ich leider immernoch nicht. Also ich steh zwar jetzt deutlich früher auf, brauche aber eine gewisse Zeit, bis ich einigermaßen auf Betriebstemperatur bin. Momentan versuche ich es mit morgendlichen Yoga, allerdings muss ich da tatsächlich ziemlich Gas geben dabei, sonst nicke ich einfach wieder ein. Sobald der Kopf auf der Matte liegt, machen die Äuglein „Klapp“. 😛 Aber hey… immerhin gebe ich dabei noch ein lustiges Bild ab. Jetzt, wenn es wieder wärmer wird, werde ich mir morgens einen Hund schnappen und wieder joggen gehen. Da kann ich zumindest nicht drüber einschlafen…